Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Brüssel

Angesiedelt im sogenannten „Hôtel de Brouckère“ dient sie als Anlaufstelle für in der Hauptstadt ansässige belgische und internationale Kooperationspartner und setzt die strategischen Ziele der Außenbeziehungen um. Der gesamte Fachbereich Außenbeziehungen ist seit 2020 in Brüssel angesiedelt.

Durch ihre repräsentative Arbeit sowie die Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Körperschaften trägt die Vertretung dazu bei:

  • die Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien und im europäischen Ausland zu positionieren
  • ein vollständiges Dienstleistungsangebot für die Bevölkerung der Gemeinschaft zu gewährleisten
  • die Qualität der Dienstleistungen zu erhöhen und
  • durch die Nutzung europäischer Förderprogramme die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu erweitern

Auf administrativer, politischer und europäischer Ebene sowie im Kontakt mit Organisationen und Netzwerken nimmt die Vertretung eine vermittelnde und koordinierende Rolle für die Deutschsprachige Gemeinschaft ein. Zu ihren Aufgaben gehören:

  • die Koordination im Rahmen der Kooperationsabkommen zwischen der Verwaltung der Deutschsprachigen Gemeinschaft und den anderen belgischen Gliedstaaten
  • die Unterstützung der Zusammenarbeit der Minister der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit den Regierungen der anderen belgischen Gliedstaaten, die Übermittlung von Informationen über die nationalen und europäischen Entwicklungen in Brüssel sowie die Abstimmung mit dem Außenministerium und dem Königshaus in für Ostbelgien relevanten Angelegenheiten
  • die Vertretung Ostbelgiens bei der Europäischen Union sowie der permanente Austausch mit den EU-Institutionen, allen voran dem Ausschuss der Regionen, der Kommission und dem Parlament
  • die Zusammenarbeit und der Austausch mit nationalen, gliedstaatlichen und internationalen in Brüssel und für den Standort Ostbelgien interessanten Organisationen
  • die Kontaktpflege und der Austausch mit in Brüssel ansässigen Ostbelgiern sowie ostbelgischen Unternehmen oder Organisationen

Darüber hinaus nimmt die Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Brüssel klassisch repräsentative Aufgaben wahr, zu denen u. a. die Teilnahme an ausgewählten Veranstaltungen, die Organisation eigener Events oder der Kontakt zu Medienvertretern gehört.

Nutzung der Räumlichkeiten

Die Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in der Landeshauptstadt steht der Regierung, ihren Kabinetten und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Ministerium und Öffentlichen Diensten für Versammlungen, Konferenzen, Arbeitstreffen, ... zur Verfügung. Auch für kleine Empfänge oder Autorenlesungen wird das Gebäude genutzt - denn die Deutschsprachige Gemeinschaft möchte in der belgischen und europäischen Hauptstadt Präsenz zeigen. Die Nutzerordnung steht als Download zur Verfügung.

Geschichte des Hauses

Um 1900 gab Madame Florence de Brouckère das Gebäude in Auftrag, weshalb es noch heute „Hôtel de Brouckère“ genannt wird. Mit seiner klassierten Fassade, dem Dach und Elementen aus der Inneneinrichtung ist es ein Beispiel der Baukunst des Art Nouveau.

Jean Dierkens, Professor an der ULB, erwarb das Haus 1952. Damals waren die Originaltapeten und Farben bereits verschwunden. Einige Umbauarbeiten wurden getätigt. 1982 wurde das Haus Sitz des IRSIA, Institut zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Industrie und Landwirtschaft.

Durch den Erlass vom 6. Dezember 2002 übertrug der Föderalstaat das Gebäude der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Nach Planungsarbeiten und Genehmigungsphasen konnte die Renovierung des Gebäudes 2004 begonnen werden. Im Mai 2005 wurde es offiziell eröffnet und dient seither der Deutschsprachigen Gemeinschaft als Sitz ihrer Vertretung in Brüssel.