Ziele

  • Mädchen und Frauen für Digitales begeistern
  • Seniorinnen und Senioren digitale Teilhabe ermöglichen
  • digitale Kluft solidarisch überwinden
  • digitale Inhalte leicht zugänglich und verständlich machen
  • für digitale Inklusion sensibilisieren
  • Sensibilisierung gegen Gewalt im Netz verstärken
  • Unterstützung für Opfer von Cybergewalt ausbauen

Nachstehend finden Sie eine Auswahl der bedeutendsten Digitalisierungsprojekte in Ostbelgien und so genannte Best Practice- Beispiele, die laufend aktualisiert wird.

Bestehende Projekte

Jugendarbeit

Die Jugendarbeit hat sich bereits an die gesellschaftlichen Veränderungen und technologischen Entwicklungen angepasst und bietet zeitgemäße Methoden und Kanäle für Jugendliche an. Zu den Handlungsfeldern gehören der Ausbau der digitalen Kompetenzen bei Jugendlichen, Eltern und Fachkräften. Dazu zählen ebenfalls Präventionsmaßnahmen und Nachsorge gegen negative Folgen der Digitalisierung wie Cybermobbing, Stress, FOMO (fear of missing out, Angst nicht dazu zu gehören), Fakenews und Sucht.

Geschlechterspezifische Berufsentscheidungen

Das Medienzentrum hat die Förderung von Mädchen bei Coding oder Medienkompetenzprojekten verstärkt in den Fokus genommen. Auch der neue Rahmenplan zur beruflichen Orientierung thematisiert geschlechterspezifische Berufsentscheidungen zur Sensibilisierung aller Jugendlichen für Geschlechtergerechtigkeit.

Gerechter digitaler Zugang

Um den barrierefreien Zugang zu den Webseiten öffentlicher Stellen zu gewährleisten, wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich aus Mitarbeitenden des Ministeriums und der DSL (Dienststelle für selbstbestimmtes Leben) zusammensetzt. Auch der Landschaftsverband Rheinland, zu dem die Deutschsprachige Gemeinschaft langjährige Kontakte pflegt, ist Rat- und Impulsgeber für gerechten digitalen Zugang aller Bürger.

Sensibilisierung

Die Jugendinfo in Ostbelgien, in Kooperation mit dem Medienzentrum und vielen anderen Partner von der Polizei bis zum Parlament, führt Schul- und Elternveranstaltungen durch und initiiert Kampagnen zu digitalen Medienthemen von Cybermobbing bis Sexting. Dabei werden häufig Materialien der EU-weiten Kampagne Clicksafe verwendet. Dort stehen zahlreiche, kostenlose Informationsmaterialien zu Chancen und Risiken von Digitalisierungsthemen bereit.

Best Practice

Riga Tech Girls

Diese gemeinnützige Organisation aus Lettland fördert Frauen und Mädchen in der Technologiebranche. Seit 2016 bietet sie eine Vielzahl von Workshops, inspirierenden Veranstaltungen, Hackathons, Mentoring- und Bildungsprogrammen, Konferenzen und Stipendieninitiativen an, um das technologische Wissen von Frauen und Mädchen zu fördern.

Women Go Tech

Vilnius Global Shapers Hub und Infobalt haben diese Initiative 2016 in Litauen gegründet. Ziel ist es, mit Hilfe von Mentoren die Beteiligung von Frauen an Technik und Ingenieurwesen zu fördern. Gleichzeitig soll die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz unterstützt werden.

Girls Day

Einmal jährlich findet dieser Tag in Deutschland statt: ein Berufs- und Studienorientierungstag für Mädchen. Unternehmen und Institutionen laden Mädchen ab der 5. Klasse ein, an diesem Tag ihr Berufsfeld kennenzulernen. Dabei handelt es sich um Berufe in denen maximal 40 Prozent Frauen aktuell eine Ausbildung machen oder studieren, z.B. in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik. Erfahrungsgemäß erkundigen sich die Mädchen nach dem “Girls’Day“ in jeder zweiten Institution nach Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten und in jeder dritten nach Praktikumsplätzen.

“Kaffee, Kuchen, Internet“

Mit diesem Motto wendet sich die Landesmedienanstalt des Saarlands an ältere Menschen. Mitarbeiter ziehen mit Laptops ausgestatteten Medienwagen über Land und gehen dahin, wo sich ältere Menschen treffen - in Seniorenheime, Landfrauentreffen oder Sporteinrichtungen.

Niederschwellig gibt es in geselliger Runde eine Einführung mit viel Zeit für Fragen und zum Ausprobieren. Einmal wöchentlich nehmen zahlreiche, überwiegend ältere Menschen an „digitalen Treffs“ per Videokonferenz teil, wo zielgruppengerechte Themen der digitalen Welt behandelt werden. „Enkeltrick &Co“, Reisebuchungen oder Internetbetellungen, aber auch Surftipps für Rezepte oder medizinische Seiten sind Themen dieser offenen Runden.

Die digitalen Treffs sind schon 15 Minuten vor Start geöffnet, damit jeder sich in Ruhe einrichten kann. Mitarbeiter stehen dann telefonisch für Fragen bei technischen Problemen zur Verfügung. Auch bietet die Landesmedienanstalt wöchentliche Sprechstunden per Telefon oder WhatsApp für ältere Mitmenschen an, um bei kleineren Problemen mit dem Tablet oder dem Smartphone Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Avatar für Gebärdensprache

Der Landschaftsverband Rheinland ist einer der größten Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen in Deutschland, der partnerschaftlich mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft zusammenarbeitet. Deren Abteilung für Digitalisierung, Mobilität und technische Innovation entwickelt einen Gebärdensprachenavatar zur virtuellen Übersetzung in Echtzeit sowie eine KI, die Texte in leichte Sprache übersetzt.

Wohnzimmer der Stadt

Die neue Bibliothek in Kerkrade bezeichnet sich selbst „Wohnzimmer der Stadt“ und so ist das Haus auch eingerichtet. Ein Ort, ohne Konsumzwang, aber mit Kaffee, wo

  • man sich gerne aufhält
  • man Medien aller Art entdeckt, ausleiht und testet
  • man Menschen trifft, sich versammeln kann mit und voneinander lernt
  • man am wöchentlichen Markttag in der Bibliothek Ansprechpartner der Stadtverwaltung findet, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen und dabei helfen, digitale Anträge auszufüllen

Dort werden Workshops und Kurse zu Digitalthemen ebenso wie Alphabetisierungstreffs und Gamesrunden angeboten. Es ist immer was los, es gibt immer was zu entdecken, Mitarbeiter helfen bei der Mediensuche und bei Fragen zur digitalen Welt ebenso wie bei Fragen zu ihrer Stadt und deren Dienstleistungen.