Digitalstrategie der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Die Digitalstrategie gibt Orientierung und Impulse für die wichtigsten Themen der digitalen Entwicklung in Ostbelgien. Sie basiert auf europäischen und föderalen Digitalstrategien und beinhaltet fünf konkrete Leitziele für die Deutschsprachige Gemeinschaft.

Damit reagiert die Regierung auf die immer schnelleren Entwicklungen im Bereich der Technologie und der Künstlichen Intelligenz. Gleichzeitig macht die Digitalstrategie die Perspektiven und das Potenzial klar, die das flächendeckende Glasfasernetz mit sich bringen wird, sobald der Ausbau vollendet ist. Denn damit wird Ostbelgien ab 2026 über die modernste und schnellste Internetanbindung der Region verfügen.

Leitziele

Infrastrukturen

Hier stehen die technologischen Möglichkeiten durch den Glasfaserausbau im Fokus. Hinzu kommt der Ausbau der digital unterstützen Daseinsvorsorge.

  • Für wen? Von diesen Möglichkeiten, die schnelles Internet und digitale Innovationen bieten, profitieren u.a. die öffentliche Verwaltung, das Beförderungswesen, Bildungs-, Kultur- und Gesundheitseinrichtungen oder Vereinsinfrastrukturen.
  • Wo? In Lernumgebungen, öffentlichen Räumen und sogenannten dritten Orten (Dorfhäuser, Bibliotheken, Vereinstreffs, Jugendtreffs, Sportstätten, Gemeinschaftsräume in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen) werden die Infrastrukturen eingerichtet, die digitale Interaktion und Partizipation, aber auch Befähigung möglich machen.

Kompetenzen

Hier werden die Zielgruppen, aber auch die Lehreinrichtungen identifiziert, die für Medien- und Kompetenzermittlung wichtig sind. Alle sollen für den Mehrwert, aber auch gegen die Gefahren der Digitalisierung befähigt werden. Digitale Kompetenz und Medienkompetenz werden hier gemeinsam gedacht. Dabei ist es wichtig:

  • die wichtigsten Zukunftskompetenzen zu identifizieren
  • die Änderungen in der Lehrmethodik zu erkennen
  • die Verantwortung aller Lehrenden, um digitale Kompetenzen zu vermitteln, zu betonen

Digitale Verwaltung

Hier orientieren sich die Ziele daran, eine einfache, effiziente und nutzerfreundliche Bürgerdienstleistung zu entwickeln. Dabei soll digital und analog bürgerliche, gesellschaftliche und soziale Partizipation möglich sein. Das setzt voraus, dass

  • eine moderne Datenstrategie entwickelt und implementiert wird
  • die Koordination der Informationen, der Projekte und der Bürgerkommunikation erfolgt

Wirtschaftsstandort

Die Deutschsprachige Gemeinschaft hat das Potenzial zu einem Wirtschaftsstandort der Zukunft zu werden. Hierbei spielen betriebsinterne Digital- und Datenstrategien eine große Rolle. Die Deutschsprachige Gemeinschaft bietet die Netzwerke und die Kompetenzzentren zur Entwicklung von Expertise und zur Schulung von Fachkräften, um digitale Innovation in den Bereichen Tourismus, Landwirtschaft, Handwerk, Kultur- und Kreativwirtschaft, Handel, usw. einzubringen.

Gerechte digitale Gesellschaft

Hier geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, in der jeder unabhängig von seinem Status die Möglichkeit bekommt,

  • aktiv und sicher an der digitalen Welt zu partizipieren
  • einen Mehrwert für sein Leben daraus zu generieren

Dialog

Mit der Digitalstrategie der Deutschsprachigen Gemeinschaft fällt der Startschuss für einen Dialog mit

  • der Bevölkerung
  • der Zivilgesellschaft
  • den öffentlichen Trägern
  • der Wirtschaft

Ziel ist, darüber zu reden, wie sich alle digital weiterentwickeln möchten. Dazu wird ein Tool entwickelt, wo Ideen und Anregungen zu jedem der fünf Bereiche der Digitalisierung gesammelt werden.