Geschützt durch den Sommer

Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in Belgien. Jeder Fünfte erkrankt vor dem 75. Lebensjahr. Die UV-Strahlenbelastung ist einer der größten Risikofaktoren. Schon leichte Hautrötungen, die nicht schmerzhaft sein müssen, gelten als Sonnenbrand. Diesen gilt es unbedingt zu vermeiden! 

Hier finden Sie nützliche Tipps zum Sonnenschutz, damit Sie und Ihre Familie geschützt durch den Sommer kommen und Ihr Hautkrebsrisiko senken können.

Wie schütze ich mich am besten vor UV-Strahlen?

Diese 9 Tipps für ein gesundes Sonnenverhalten können Sie leicht in Ihren Alltag integrieren, um sich uns Ihre Familie zu schützen:

  1. Bevorzugen Sie schattige Plätze und vermeiden Sie direktes Sonnenlicht zwischen 11 und 15 Uhr. Denken Sie daran, dass Sie sich selbst im Schatten einen Sonnenbrand holen können, da die UV-B Strahlen durch einen Sonnenschirm hindurchdringen können
  2. Tragen Sie schützende Kleidung und denken Sie auch an Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  3. Erneuern Sie regelmäßig Ihr Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor
  4. Vermeiden Sie Sonnenbrand. Bereits leicht gerötete Haut, die nicht unbedingt schmerzhaft sein muss, gilt als Sonnenbrand. Die Haut „vergisst“ nicht und jeder Sonnenbrand erhöht in der Summe das Risiko für Hautkrebs.
  5. Vermeiden Sie die Benutzung von Solarien
  6. Bis heute hält sich bei manchen Menschen der Irrglaube, dass durch ein Vorbräunen im Solarium das Risiko des Sonnenbrandes gesenkt werden kann. Künstliche UV-Bestrahlung ist genauso schädlich wie das natürliche Sonnenlicht.
  7. Kontrollieren Sie den UV-Index Ihrer Umgebung, beispielsweise im Internet, in der Wetter-App oder dem Wetterbericht in der Zeitung. Ein UV-Index über 3 erfordert einen Sonnenschutz.
  8. Seien Sie besonders achtsam, wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe von reflektierenden Oberflächen wie Seen, Meer, Schnee, Sand, … befinden
  9. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran

Der Patienten Rat & Treff organisiert alle 2 Jahre eine Melanom-Kampagne, bei der kostenlose Hautuntersuchungen angeboten werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Patientenrats unter den weiterführenden Links.

Was bedeutet die Zahl auf meinem Sonnenschutzmittel?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) beschreibt den Schutz vor UV-B-Strahlung und wird weltweit nach der „Internationalen Methode zur Bestimmung des Lichtschutzfaktors“ festgelegt. Er gibt an, wie viel länger man sich theoretisch mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies ohne Sonnenschutzmittel möglich wäre.

Wichtig ist auch, dass Ihr Sonnenschutzmittel sowohl gegen UV-A- als auch gegen UV-B-Strahlen schützt und dass Sie eine ausreichende Menge auf Ihren Körper auftragen, denn bei zu geringer Menge wird der auf der Packung angegebene Schutz nicht erreicht. Außerdem sollten Sie sich bei längerem Aufenthalt in der Sonne mehrmals eincremen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Konkret gelten folgende Richtlinien:

  • Menge Sonnenschutzmittel für einen Erwachsenen: 35g. Das entspricht etwa 6 Kaffeelöffeln auf den ganzen Körper verteilt.
  • Erneutes Auftragen des Sonnenschutzmittels nach 2 Stunden, nach dem Aufenthalt im Wasser, nach Schwitzen oder Abtrocknen

Welcher Lichtschutzfaktor wird empfohlen?

Für Kinder wird ein Lichtschutzfaktor von mindestens LSF 30 empfohlen, für Erwachsene mindestens LSF 20. Hält man sich jedoch in sonnenreichen Regionen oder in der Nähe von Wasser oder Schnee auf, ist ein hoher Lichtschutzfaktor von LSF (50+) erforderlich.

Für Babys und kleine Kinder wird beim Aufenthalt in der Sonne spezielle UV-Schutzkleidung empfohlen.

Sind alle Sonnenschutzmittel unbedenklich für die Haut?

Manche Sonnenschutzmittel enthalten giftige Substanzen, die (noch) nicht offiziell verboten sind, wie zum Beispiel Octocrylene, Oxybenzon oder Octinoxat, welche alle drei als potenziell krebserregend gelten oder im Verdacht stehen, eine hormonelle Wirkung zu haben.

Generell gilt: Sonnenschutzmittel mit chemischen Filtern meiden, besser sind mineralische Filter. Mittlerweile gibt es verschiedene Apps, mit denen man im Geschäft die Barcodes auf den Produkten scannen kann und sich anzeigen lassen kann, ob und welche schädlichen Stoffe in den Produkten enthalten sind.

Und was ist mit Vitamin D und Sonnenschutz?

Gerade nach der Winterzeit sind viele Menschen von einem Vitamin-D-Mangel betroffen und möchten jetzt ihre Reserven wieder auffüllen.

Es wird daher empfohlen zwischen März und Oktober zwei bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Schutz der Sonne auszusetzen. Als ausreichend für eine angemessene Vitamin-D-Synthese gilt hierbei bereits die Hälfte der Zeit, in der sonst ungeschützt ein Sonnenbrand entstehen würde.

Ein Beispiel

Die Haut eines Mitteleuropäers hat eine Eigenschutzzeit von maximal 20 Minuten. Das entspricht im Durchschnitt einer Zeit von 5-10 Minuten, um seine Vitamin-D-Reserven ungeschützt aufzuladen.

Ist die Reserve einmal aufgefüllt, bringt auch exzessives Sonnenbaden nicht noch mehr Vitamin D. Wer möchte, kann zur Verbesserung seines Vitamin-D-Status