Den CO2-Ausstoß in Ostbelgien bis 2030 um 40% senken

In der Erdatmosphäre befinden sich natürliche Treibhausgase wie etwa Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid (CO2), diese absorbieren teilweise abgegebene Erdwärme. Seit der Industrialisierung befinden sich jedoch immer mehr anthropogene (=vom Menschen erzeugte) Treibhausgase in der Atmosphäre. So erwärmen sich Erdatmosphäre und -oberfläche. Wissenschaftler sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Temperaturanstieg, den wir seit Mitte des 20. Jahrhundert wahrnehmen, sehr wahrscheinlich auf die vom Menschen verursachten Treibhausgase zurückzuführen ist.

Beim Klimaschutz werden Maßnahmen umgesetzt, um anthropogene Treibhausgasemissionen zu senken. Das wichtigste anthropogene Treibhausgas, das oft als Referenz genommen wird, ist Kohlenstoffdioxid (CO2). In Ostbelgien greifen die Aktionen in vier Bereichen.

Mobilität / Transport

Rund ein Drittel der CO2- Emissionen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft geht auf die Mobilität zurück. Die Lösung lautet sanfte Mobilität. Konkret sieht der Energie- und Klimaplan Folgendes vor:

  • den Rad- und Fußverkehr in der Deutschsprachigen Gemeinschaft qualitativ und quantitativ verbessern
  • Mobilitätsmanagement an Schulen und Kindergärten
  • den Mobilitätsbedarf mindern
  • die Nutzung alternativer Antriebe und Kraftstoffe fördern
  • betriebliches Mobilitätsmanagement
  • den öffentlichen Personennahverkehr und Multimodalität unterstützen

Wohngebäude

Wohngebäude verursachen ein Drittel der CO2- Emissionen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Sanierung sowie Sensibilisierung sind wichtig, um den Wohnbestand nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. Hierzu beinhaltet der Energie- und Klimaplan folgende Maßnahmen:

  • Sanierungsoffensive Wohngebäude
  • behutsamer und nachhaltiger Neubau
  • Nutzerverhalten
  • Stromsparoffensive
  • Kommunikation

Tertiärer Sektor

Der tertiäre Sektor (ca. 15%), die Industrie (ca. 15%) und die Landwirtschaft (ca. 2%) verursachen das letzte dritte Drittel der Gesamtemissionen in Ostbelgien. Da die Deutschsprachige Gemeinschaft keine Zuständigkeiten für Industrie und Landwirtschaft hat, flossen hierzu keine Maßnahmen in den Energie- und Klimaplan ein.

Allerdings umfasst der tertiäre Sektor den öffentlichen Sektor. Folgende Maßnahmen stehen im Energie- und Klimaplan definiert:

  • Erstellung gemeindespezifischer Aktionspläne
  • Sanierungsfahrplan öffentliche Gebäude
  • Energieträgerwechsel / vollständige Substitution von Heizöl
  • energiesparendes Verhalten in öffentlichen Gebäuden
  • Austausch der öffentlichen Beleuchtung

Erneuerbare Energien

Eine wichtige Maßnahme, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, ist, erneuerbare Energien zu nutzen. In Ostbelgien besteht vor allem Potenzial in den Bereichen Windenergie und Photovoltaik. Dazu erfolgte eine detaillierte Analyse. Die offizielle Zuständigkeit der Erneuerbaren Energien liegt jedoch weiterhin bei der Wallonischen Region.

Im Energie- und Klimaplan sieht folgende Maßnahmen vor:

  • Ausbau Windenergie
  • Ausbauoffensive PV auf Dachflächen
  • Ausbauoffensive Solarthermie auf Dachflächen
  • Energieträgerwechsel von Heizöl auf Pellets
  • Wärmepumpen mit Erdwärmekollektoren für Neubauten
  • KWK in öffentlichen und privaten Gebäuden
  • Ausbau Nahwärmeareale