Demoskopische Umfrage

Was denkt Ostbelgien über Raumordnung, Wohnungswesen und Mobilität?

Zum ersten Mal liegen Daten vor, was die ostbelgische Bevölkerung von den neuen Zuständigkeiten hält. Zudem lassen die Ergebnisse zum Thema Mobilität Schlussfolgerungen für den Energie- und Klimaplan der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu.

Zum ersten Mal führte das Ministerium eine groß angelegte Meinungsumfrage zu den Zuständigkeiten Raumordnung und Wohnungswesen durch. Diese fallen seit dem 1. Januar 2020 unter die Verantwortung der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Zusätzlich wurden Fragen zum Thema Mobilität gestellt. Dabei stand vor allem die Elektromobilität im Fokus.

Wer wurde befragt? Vom 16. bis 27. Januar 2023 interviewte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa 1.000 volljährige Ostbelgier.

Ostbelgien ist zufrieden mit der Gemeindegestaltung, aber gespalten bei Bautätigkeiten

Insgesamt beurteilt die ostbelgische Bevölkerung die Entwicklung bei der Gestaltung der Gemeinden positiv:

  • Drei Viertel (75 %) finden, dass sich das Gemeindebild an ihrem Wohnort in eine gute Richtung entwickelt.
  • Ähnlich viele sind zufrieden mit der aktuellen Gestaltung der Dorfzentren: 72 % finden sie gut so, wie sie sind.
  • Der Aussage, dass ihnen ihre Gemeinde früher besser gefallen habe, stimmen im Vergleich deutlich weniger Befragte zu (32%).

Was Bautätigkeiten anbelangt, scheiden sich die Geister:

  • Dass sie es schade finden, dass durch Bautätigkeiten immer mehr Landschaft verloren geht, äußern zwei Drittel (69 %).
  • Gleichzeitig finden es ähnlich viele gut, wenn in ihrer Gemeinde mehr Wohnraum geschaffen wird (63 %) und sind der Ansicht, dass durch Bautätigkeiten der letzten Jahre ihre Gemeinde schöner und lebenswerter geworden ist (63 %).
  • Knapp die Hälfte (48 %) meint, dass viele Neubauten und Renovierungen stilistisch nicht in ihre Dörfer passen.

Photovoltaik ist die akzeptierteste Energieanlage im eigenen Wohnumfeld

Zudem wurden die Ostbelgier gefragt, ob sie eher dafür oder dagegen sind, dass man Anlagen, um Energie zu gewinnen oder zu verteilen, in ihrer Wohnnähe ausbaut oder errichtet:

  • Photovoltaik auf Dächern ist mit Abstand die akzeptierteste Energiegewinnungsform im eigenen Wohnumfeld (92 %).
  • Dicht darauf folgt Photovoltaik auf ungenutzten oder brachen Flächen (78 %).
  • Die Energiegewinnung auf Grünland und Äckern in der eigenen Wohnumgebung findet bei etwas weniger als zwei Drittel der Befragten Zustimmung: 63 % finden Windkraftanlagen in Ordnung, 62% Photovoltaik.

Bei Windkraftanlagen im Wald und Biogasanlagen sind die Meinungen in der Bevölkerung gespalten:

  • 52 % würden eine Windkraftanlage im Wald und 45 % eine Biogasanlage in Wohnnähe eher unterstützen. Jeweils ähnlich viele wären eher dagegen.
  • Die Mehrheit (63%) ist eher dagegen, dass man ein Hochspannungstrasse in Wohnnähe errichtet oder ausbaut.

Ostbelgier sind sehr zufrieden mit ihrem Zuhause

Eine Gruppe Menschen zeigen unterschiedlich geformte Sprechblasen.

Insgesamt zeigt sich eine hohe Zufriedenheit mit der eigenen Wohnung:

  • Fast alle Befragten sind mit der Ausstattung (98 %), der Größe (96 %), der Lage (96 %) und der Raumaufteilung (95 %) sehr oder eher zufrieden.
  • Mit dem Schallschutz sind 88 % und den Temperaturen im Sommer 87 % mindestens eher zufrieden. Hier liegt die Zufriedenheit jeweils über der Bewertung der Wichtigkeit dieser Bereiche für die eigene Wohnsituation.
  • Auch mit den Temperaturen im Winter (93 %) und dem Zustand der Wohnung bzw. des Hauses (93 %) sind fast alle Befragten bei ihrer persönlichen Wohnsituation sehr oder eher zufrieden.

Jeder vierte Ostbelgier würde auf ein Hybrid- oder E-Auto setzen

Von allen Autofahrern, die ihren PKW mindestens mehrmals im Monat nutzen, kann sich aktuell die Hälfte vorstellen, ihr Gefährt weniger häufig zu nutzen und auf andere Transportmöglichkeiten umzusteigen. Voraussetzung: Es gibt genügend kostengünstige Alternativen. Als beliebteste Transportalternativen zum eigenen Auto nennen sie:

  • 88 % die öffentlichen Verkehrsmittel, also Bus und Bahn
  • 57 % Mitfahrgelegenheiten bei anderen Autofahrern
  • 49 % das Fahrrad
  • 36 % das Carsharing
  • 34 % Sammeltaxis

Etwas mehr als ein Viertel (28 %) der Bürger der Deutschsprachigen Gemeinschaft planen bzw. beabsichtigen in den nächsten Jahren ein Auto zu kaufen. Rund drei Viertel (74 %) davon planen, das Auto in den nächsten drei Jahren anzuschaffen und würden dabei setzen auf

  • ein mit Benzin angetriebenes Auto (31 %)
  • einen Hybrid-Elektroantrieb (PHEV/HEV) (25 %)
  • einen batteriebetriebenen Elektroantrieb (BEV) (16 %)
  • einen PKW mit Dieselantrieb (15 %)

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