Saisonale Grippewelle: Schützen wir uns und andere!

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Die Grippe ist eine ansteckende Erkrankung der Atemwege und wird durch Viren ausgelöst und übertragen. Die Erkrankung tritt saisonal auf. Das heißt, besonders viele Menschen stecken sich vor allem in einer Jahreszeit an: dem Winter. Deshalb spricht man auch von der saisonalen Grippe.

Grippe ist für manche Menschen gefährlich

Jeder kann sich mit der Grippe anstecken aber nicht bei allen verläuft die Krankheit gleich. Junge, gesunde Menschen erholen sich meistens schnell und gut von einer Erkrankung. Manchen Menschen können aber auch einen schweren Verlauf haben und sogar in seltenen Fällen an der Grippe sterben.

Impfen ist eine Frage der Solidarität

Die Impfung ist der einfachste und gleichzeitig wirksamste Schutz gegen die Grippe. Mit ihr schützen Sie nicht nur sich sondern auch andere. Informieren Sie sich deshalb hier näher über die Grippe und erfahren Sie, ob auch Sie sich impfen lassen sollten.

Wie stecke ich mich mit der Grippe an?

Die Grippe überträgt sich durch direkten oder indirekten Kontakt mit einer infizierten Person.

Beim direkten Kontakt steckt Sie eine infizierte Person direkt an. Das heißt, der Grippepatient verbreitet durch Niesen, Husten oder Sprechen Tröpfchen, die den Grippe-Virus beinhalten. Diese Tröpfchen gelangen dann über die Atemwege in Ihren Körper und übertragen Ihnen so die Krankheit.

Bei einer Übertragung durch indirekten Kontakt gelangen die Viren der infizierten Person über Umwege in Ihren Körper. Das heißt, die Tröpfchen oder Absonderungen von Nase, Hals oder Augen von der erkrankten Person befinden sich auf Händen oder anderen Oberflächen, die Sie anfassen.

Wie verläuft eine Grippeerkrankung?

In der Regel liegen zwei bis drei Tage zwischen der Ansteckung und dem eigentlichen Ausbruch der Krankheit. Diese Zeitspanne nennt man Inkubationszeit. Es ist möglich, dass sie auch zwischen einem bis sieben Tagen variieren kann.

Was geschieht in dieser Zeitspanne?

In dieser Zeit zeigen sich bei der infizierten Person noch keine Grippesymptome. Die Person trägt jedoch bereits die Grippe-Viren in sich und kann sie bereits einen Tag vor Ausbruch der Symptome auf andere übertragen.  

Welche Symptome können auftreten?  

  • Müdigkeit und Schwäche (Dauer: 2 bis 3 Wochen)
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Schnupfen
  • trockener Husten
  • Appetitlosigkeit
  • Unwohlsein
  • Fieber

Klare Hinweise auf die Grippe

  • Die Symptome treten plötzlich auf.
  • Sie haben gleich mehrere der oben aufgelisteten Symptome.

Was tun bei Ansteckung?

  • Bleiben Sie zu Hause.

Befolgen Sie die gängigen Hygiene-Maßnahmen, um niemanden in Ihrem Umfeld anzustecken. 

Wer sollte sich gegen die Grippe impfen lassen?

Hauptsächlich dient die jährliche Grippeimpfung dazu, Risikogruppen vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen. Dieser Schutz ist nur dann gewährleistet, wenn sowohl die Risikogruppen als auch ihre Kontaktgruppen geimpft sind. Denn alle Menschen, die mit Risikopersonen Kontakt haben, können dieser Person die Grippe übertragen.

Der Hohe Gesundheitsrat empfiehlt folgenden vier Personengruppen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen:

Gruppe1: Risikopersonen

  • Schwangere, gleich welches Schwangerschaftsstadium
  • Chronisch-Kranke (ab 6 Monaten), die Asthma, chronische Herz-, Lungen- und Nierenleiden, Diabetes oder ein geschwächtes Immunsystem haben
  • Personen über 65 Jahre
  • Bewohner von Wohn- und Pflegezentren
  • Kinder zwischen 6 Monaten und 18 Jahren, die eine Langzeit-Aspirin-Therapie machen

Gruppe 2: (para)medizinisches Personal, das Kontakt zur Risikogruppe hat

  • Ärztinnen und Ärzte
  • Personal von Krankenhäusern, Wohn- und Pflegezentren
  • Mitarbeitende in Kinderbetreuungsstätten, ...

Gruppe 3: Personen, die unter demselben Dach leben mit

  • den oben genannten Risikogruppen
  • Kindern unter 6 Monaten

Gruppe 4: Personen zwischen 50 und 64 Jahren

In dieser Alterspanne ist das Risiko für Komplikationen nach einer Grippe größer, besonders wenn Sie

  • rauchen
  • erhöht Alkohol konsumieren
  • massives Übergewicht haben (BMI > 35)

Wie unterscheide ich die "echte“ Grippe von einem grippalen Infekt?

Ein grippaler Infekt ist keine Grippe, sondern eine gewöhnliche Erkältung. Er kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Viren ausgelöst werden und mit oder ohne Fieber auftreten. Der Krankheitsverlauf ist im Allgemeinen mild und dauert meistens maximal mehrere Tage.

Die „echte“ Grippe wird hingegen ausschließlich durch Grippe-Viren übertragen. Diese Viren nennt man auch Influenza-Viren. Die Grippe ist eine schwere Erkrankung, die in der Regel immer von Fieber begleitet wird. Der Krankheitsverlauf dauert mehrere Tage bis Wochen. Das Risiko für Komplikationen ist bei der Grippe deutlich höher als bei der Erkältung. Sie kann sogar tödlich sein.

Wie wirkt die Grippeimpfung?

Wie funktioniert eine Impfung?

Wenn unser Immunsystem einen Krankheitserreger (Bakterien oder Viren) in unserem Körper erkennt, sucht es nach einem passenden Antikörper, um den Erreger zu bekämpfen. Die Bauanleitung zu diesem Antikörper speichert das Immunsystem für Monate oder Jahre, manchmal sogar lebenslang.

Eine Impfung simuliert diesen Prozess. Im Grippeimpfstoff befindet sich eine geringe Menge abgeschwächter Viren. Durch die Impfung gelangen diese in den Körper und aktivieren dort das Immunsystem. Das heißt, sie stoßen den oben beschriebenen Prozess an. Anders als bei einer klassischen Infektion mit dem Grippe-Virus, lösen diese Viren jedoch keine Erkrankung aus, denn sie sind ja abgeschwächt. So lernt das Immunsystem, wie es sich gegen das Virus verteidigen kann. Dieser Vorgang kann bis zu zwei Wochen dauern. Erst dann ist die gewünschte Immunität erreicht.

Warum muss ich mich jedes Jahr gegen die Grippe impfen lassen?

Bei der Grippeimpfung hält der Impfschutz meist nur bis zum nächsten Winter. Der Grund: Jedes Jahr zirkuliert eine neue Mischung an Grippe-Viren. Außerdem verändern sich die Grippe-Viren regelmäßig. Das nennt man auch mutieren. Durch das Mutieren und die veränderte Viren-Mischung erkennt das Immunsystem den Krankheitserreger im nächsten Jahr nicht mehr.

Aus diesen beiden Gründen passt die WHO den Grippe-Impfstoff jedes Jahr auf die vorherrschenden Grippe-Viren an. Der neue Impfstoff baut den Schutz der geimpften Person dann wieder aufgebaut.

Wann ist der beste Zeitpunkt für meine Grippe-Impfung?

Damit das Immunsystem noch vor Ausbruch der Grippewelle genügend Antikörper bilden kann, sollten Sie sich zwischen Mitte Oktober und Mitte November impfen lassen. Denn das Immunsystem braucht eine bis zwei Wochen, um den Impfschutz optimal aufzubauen.

Was kann ich noch tun, um mich und andere vor der Grippe zu schützen?

Sie können auch ohne Impfung dazu beitragen, dass sich weniger Menschen mit der Grippe anstecken. Denn mit ein paar einfachen Hygiene-Regeln reduzieren Sie die Übertragung der Viren und somit das Ansteckungsrisiko.

Hygiene-Regeln

  • regelmäßige Hände waschen oder desinfizieren
  • Niesen oder Husten in ein Papiertaschentuch, das direkt nach Gebrauch entsorgt wird, oder in die Armbeuge
  • Händeschütteln, Küssen, Umarmen und das gemeinsame Gebrauchen von Handtüchern vermeiden
  • Bei Krankheitssymptomen zu Hause bleiben und gegebenenfalls Arzt kontaktieren
  • Bei Grippewelle: Maske tragen im öffentlichen Raum und bei Kontakt mit Risikopersonen empfohlen