Handystrahlung - gefährlich oder nicht?

Der bewusste Umgang mit Handys

62196078_C_pab_map_Fotolia.com

Verursacht die Strahlung von Handys Krebs?

Was daran stimmt: 2011 stufte die Weltgesundheitsorganisation WHO hochfrequente elektromagnetische Strahlung, wie sie von Handys, aber auch von Rundfunk und Radar ausgeht, als möglicherweise krebserregend" ein. Insbesondere eine Studie zeigte ein erhöhtes Risiko für Gliome - eine seltene Form von Hirntumoren - bei Menschen, die sehr viel mit dem Handy telefonierten.

Was daran nicht stimmt: Dass Telefonieren per Handy tatsächlich das Krebsrisiko erhöht, ist nicht erwiesen. Die WHO spricht deshalb lediglich davon, dass die Strahlung "möglicherweise" krebserregend ist. Die Daten zu einem erhöhten Hirntumorrisiko von Vieltelefonierern sind höchst umstritten. Dazu kommt: Eine plausible Erklärung dafür, wie die Handystrahlung zu Krebs führt, gibt es nicht. "Bisher konnten keine entsprechenden biologischen Mechanismen gefunden werden: Laborversuche ergaben keine aussagekräftigen Hinweise auf eine Zellschädigung", Krebsinformationsdienst: Gesundheitsschäden durch Telefonieren? schreibt etwa der Krebsinformationsdienst.

Der bewusste Umgang mit Handys

Durch den geringen Abstand zwischen der Antenne im Handy und dem menschlichen Körper ist eine Person, die mit einem Handy telefoniert, einem relativ hohen Strahlungsniveau ausgesetzt. Auch wenn das Gerät die Normen erfüllt, empfiehlt der Hohe Gesundheitsrat, das Handy nur mäßig zu benutzen. Eine Broschüre (siehe Links) erläutert, worauf diese Empfehlungen beruhen und was man tun kann, um sich einer möglichst geringen Handystrahlung auszusetzen.

Die Möglichkeiten eines Mobiltelefons sind mittlerweile vielfältig. Die Informationen (Sprache, Text, Bild) werden mittels Funkwellen übertragen: Das Handy empfängt von einer Basisstation Funkwellen und sendet sie auch aus. Diese Wellen werden auch manchmal 'Handystrahlung' genannt.

Der thermische Effekt von Funkwellen

Es ist bekannt, dass Funkwellen vom Körper aufgenommen werden. Das heißt, dass die elektromagnetische Energie der Funkwellen im Körper in Wärme umgesetzt wird. Dies nennt man den thermischen Effekt. Als Reaktion auf diese Erwärmung setzt unser Körper die internen Kühlmechanismen in Gang, wodurch die Körpertemperatur konstant gehalten wird. Dieser thermische Effekt führt nur bei hoher Intensität zu einer Schädigung der Gesundheit. Die derzeitigen Normen dienen dazu, uns vor dem thermischen Effekt zu schützen. Es wird noch untersucht, ob nicht-thermische Effekte auftreten können.

Die Maßeinheit, die verwendet wird, um die Umsetzung von Energie in Wärme wiederzugeben, ist die Spezifische Absorptionsrate (im Englischen 'Specific Absorption Rate', SAR), die in Watt pro Kilogramm (W/kg) ausgedrückt wird.

Gesetzgebung: Welche Normen gibt es?

Produkte wie Mobiltelefone, GPS/Galileo-Empfänger und drahtlose Autotüröffner müssen der Funkanalagenrichtlinie 2014/53/EU entsprechen. Sie ersetzt die bisherige R&TTE Richtlinie 1999/5/EG. Eine wichtige Änderung: Die neue Richtlinie regelt nur noch das Inverkehrbringen von „Funkanlagen“ und nicht mehr das von Telekommunikationsendeinrichtungen. Dank der neuen Richtlinie werden nach Ansicht der EU-Kommission die immer zahlreicheren Nutzer und Funkanlagen störungsfrei nebeneinander existieren können. Die für Festnetz-Endeinrichtungen maßgeblichen grundlegenden Anforderungen in der Richtlinie 1999/5/EG, d. h. den Schutz der Gesundheit und der Sicherheit von Menschen und Haus- und Nutztieren, den Schutz von Gütern und ein angemessenes Niveau an elektromagnetischer Verträglichkeit sicherstellen, werden von der Richtlinie 2014/35/EU und von der Richtlinie 2014/30/EU angemessen abgedeckt.

Der Hersteller muss nachweisen, dass seine Produkte diesen Anforderungen entsprechen. Das heißt, dass sie die Grenzwerte, die in den europäischen harmonisierten technischen Normen aufgeführt sind, einhalten.

Weitere Informationen zum Thema "Handystrahlung" finden Sie im weiterführenden Link.